GEW fordert Strukturqualität 

„Senkung der Kita-Gebühren verbessert nicht die Strukturqualität in der frühkindlichen Bildung!“Die GEW begrüßt zwar die Strategie zur Entlastung der Eltern durch die schrittweise Gebührenfreiheit... 

für Kitaplätze, denn sie würde ein Mehr an Chancengleichheit im Bildungssystem bedeuten. Es besteht allerdings die Gefahr, dass ein zu großer Schwerpunkt auf die Gebührenfreiheit der Kindertagesbetreuung statt auf eine Verbesserung der Strukturqualität und der Arbeitsbedingungen der Fachkräfte gelegt wird..

Die im Kommunal-Pakt Plus+ vorgeschlagenen Pfeiler: „ Absenkung der Kreisanteile an der Finanzierung der Personalkosten im Kitabereich und die Verpflichtung der Landkreise, die erzielte Entlastungswirkung 1:1 an Städte und Gemeinden durch die Senkung der Kreisumlage weiterzureichen“ muss dahingehend ergänzt werden, dass diese Mittel in die Verbesserung der Qualität in die Kitas investiert werden.

Experten, Wissenschaftler und wir als Gewerkschaft fordern schon seit Jahren die Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen für pädagogische Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung. Zahlreiche Studien belegen, dass in Zeiten von akutem Fachkräftemangel die Verbesserung der Arbeitsbedingungen oberste Priorität haben sollte, denn damit gewinnt die Arbeit mit dem Kind ebenso an Qualität. Die GEW setzt sich für ein Bundesgesetz ein, das einheitliche Qualitätsstandards in den Kitas regeln soll und fordert u.a. eine verbesserte Fachkraft-Kind-Relation. 25 Prozent der vereinbarten vertraglichen Arbeitszeit müssen als mittelbare pädagogische Arbeitszeit zur Verfügung stehen und Leitungskräfte müssen entsprechend ihren Aufgaben freigestellt werden. Und dafür sollten, aus unserer Sicht, die Bundesmittel (Gute-Kita-Gesetz) verwendet werden.

Aus diesen Gründen fordern wir die Nachbesserung des Kommunal-Pakt Plus+ dahingehend, dass Qualitätsstandards nicht der kommunalen Entscheidung unterliegen, sondern verpflichtend für alle Träger von frühkindlichen Einrichtungen sind. Wir als Bildungsgewerkschaft sind gerne bereit, den politisch Verantwortlichen unsere Position zu erläutern. Wir brauchen eine Fachkräfteoffensive und gesetzlich festgelegte Standards – nicht nur eine Debatte über die Mittelverteilung.