Investitionsoffensive Bildung

Seit Jahren wird in allen internationalen Studien - so auch in der jüngst veröffent-lichten internationalen Bildungsstudie TIMSS -  deutlich, dass der Bildungserfolg weiterhin in hohem Maße  ...

 vom sozialen Status der Eltern abhängt. Die Risikogruppe, die nur eine niedrige Kompetenzstufe erreicht, bleibt nahezu stabil bei fast 25 %. Gleichzeitig fehlt es an politisch nachhaltigen Strategien, eine umfassende Grundbildung für alle zu erreichen. So ist es unverständlich, dass laut TIMSS in Deutschland nur 19 % der Risikoschüler in Mathematik ein spezifisches schulisches Förderangebot erhalten.


„Wenn wir ernsthaft verhindern wollen, dass fast ein Viertel der Schülerinnen und Schüler regelmäßig abgehängt wird, dann muss die Politik endlich entschieden mehr Geld in die Bildung investieren“, so Thomas Bock, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland.


Nötig sind: Kleinere Lerngruppen, eine Absenkung der Unterrichtsverpflichtung zu Gunsten von Beratungszeit und eine Lehrkräftezuteilung, die die besonderen pädagogischen Herausforderungen der Einzelschule in den Blick nimmt. Schulen, die überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Schichten und solche, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, aufnehmen, müssen zusätzliche Lehrerkräfte und Schulsozialarbeiter erhalten. Nur so können die Schulen beispielsweise mit Doppelbesetzungen im Unterricht auf die durch Zuwanderung und Inklusion zusätzlich gestiegenen Herausforderungen reagieren.


Auch in der Lehrer_innenbildung müssen die Auswirkungen von Armut und Migration auf das schulische Lernen eine größere Rolle spielen. Angehende Lehrkräfte sind unzureichend darauf vorbereitet, mit den Folgen sozialer Benachteiligung umzugehen. In diesem Zusammenhang weist die GEW auf die Lehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen hin. Dort absolvieren alle Lehramtsstudierenden mindestens ein Modul zu Deutsch als Fremdsprache. Sprachsensibler Unterricht muss auch in Mathematik und Physik möglich sein, so die GEW.


Ein fortgesetztes Bildungsmonitoring, das immer nur die gleichen Ergebnisse zu Tage fördert, ohne dass die entsprechenden Handlungsstrategien eingeleitet werden, erscheint auf Dauer wenig sinnvoll.