Gesunde Schulen brauchen gesunde Lehrer

Spitzengespräch zwischen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Landesregierung über eine zukunftssichere Landesverwaltung. Das Thema Lehrergesundheit stand im Mittelpunkt.

 

Die GEW engagiert sich seit Jahren für gesunde Arbeitsbedingungen in allen Bildungsbereichen und hat bereits 10 Landes-gesundheitstage mit jeweils ca. 100 Teilnehmern durchgeführt. Im September 2014 hat sie ausführlich die Ergebnisse einer umfangreichen Mitglieder-befragung zum Thema Gesundheit und Arbeitszufriedenheit veröffentlicht. Die GEW wird ihre Erfahrungen zum Gesundheitsmanagement und die daraus resultierenden Forderungen in die Gespräche mit der Landesregierung einbringen.  

  
Arbeits- und Gesundheitsschutz ist ein traditionelles gewerkschaftliches Tätigkeitsfeld. Arbeiter, Angestellte und Beamte haben sich vor weit über hundert Jahren auch deshalb in Gewerkschaften zusammengeschlossen, um gemeinsam und solidarisch Arbeits-bedingungen durchsetzen, die Schutz bieten vor ruinöser Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. Und gewerkschaftliches Engagement hat seitdem viel erreicht. Die meisten kollektiven Sicherheitssysteme des Arbeits- und Gesundheitsschutzes wurden von Gewerkschaften in beharrlichen Kämpfen durchgesetzt. Ohne die Gewerkschaften gäbe es sie heute nicht.  

  
Für Gewerkschaften ist Gesundheit nicht nur eine individuelle Frage. „Natürlich ist es wichtig, jedem einzelnen Beschäftigten Anregung und Unterstützung für eine gesunde Arbeits-und Lebensweise zu geben“, meint GEW Landesvorsitzender Peter Balnis. „Aber viele gesundheitliche Belastungen hängen nun mal mit der Art und Weise, wie unsere Arbeit organisiert ist, zusammen. Deshalb bedeutet Gesundheitsschutz immer auch, diese Arbeitsprozesse anders, eben gesünder zu gestalten, Gesundheitsgefährdungen konkret zu analysieren und verschieden gesundheitsfördernde Maßnahmen zu einem umfassenden Gesundheits-management zu verknüpfen.“  

  
„Das Saarland hat deutlichen Nachholbedarf. Wir brauchen endlich ein flächen-deckendes Gesundheitsmanagement für den gesamten Öffentlichen Dienst“ betont Peter Balnis. „Der von Bildungsminister Commerçon gestartete Diskussionsprozess „Gesunde Schule“ ist ein begrüßenswerter Schritt in die richtige Richtung, dem aber schnell weitere folgen müssen.“  

  
Die GEW fordert von der saarländischen Landesregierung

  • die Einrichtung eines zentralen Kompetenzzentrums zum Gesundheits-management, in dem die Fähigkeiten und Ressourcen in allen die Gesundheit betreffenden Fragen gebündelt werden;
  • ein flächendeckendes betriebliches Gesundheitsmanagement in allen Bildungseinrichtungen des Landes;
  • die Implementierung des betrieblichen Gesundheitsmanagements als verpflichtenden Bestandteil der Aus-, Fort- und Weiterbildung der im Bildungsbereich Beschäftigten. Dies gilt insbesondere für Personen, die Führungs- bzw. Leitungspositionen innehaben;
  • die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen an allen saarländischen Bildungseinrichtungen. Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind dabei auch die sozialen und psychischen Belastungen zu erfassen;
  • die Personalvertretungen auf allen Ebenen mit einzubeziehen. Dienstvereinbarungen für Maßnahmen des Gesundheitsschutzes sind gemeinsam mit den Personalvertretungen zu erarbeiten;
  • den Abschluss von Dienstvereinbarungen für ein betriebliches Eingliederungsmanagement;
  • die Einbeziehung der Gewerkschaften in die Tätigkeit des Kompetenzzentrums;
  • die Erstellung eines regelmäßigen Gesundheitsberichtes.