brauchen dringend Unterstützung

Der Hilferuf des Kollegiums der Gemein-schaftsschule Bruchwiese, den die SZ aufgegriffen hat, ist laut der GEW kein Einzelfall. Neben weiteren Gemeinschaftsschulen haben auch...

Grundschulen sich an das Bildungsministerium gewandt und Unterstützung eingefordert, die nach Ansicht der GEW auch dringend notwendig ist.

In ihrer Pressemitteilung vom 5. Dezember hat die GEW drauf hingewiesen, dass die im Landeshaushalt für 2018 vorgesehene Mittel für besonders belastete Schulen in sozialen Brennpunkten bei weitem nicht ausreichend sind. Vorgesehen sind für Grundschulen 115.000 Euro, für Gesamtschulen 181.000 Euro und für Berufliche Schulen 150.000 Euro. Hinzu kommen 50.000 Euro für die Evaluation der durchgeführten Maßnahmen.

Die GEW kritisiert zusätzlich, dass die Zahl der Schulen, die von diesen Mitteln profitieren können, viel zu gering ist. Die GEW LV Saarland fordert deshalb erneut eine sozialindizierte Ressourcenzuweisung für die saarländischen Schulen. Gerade für Schulen in innerstädtischen Lagen mit ihren enormen pädagogischen Herausforderungen reichen die vorgehaltenen Ressourcen nicht aus. Für diese Schulen ist eine höhere Personalzuweisung erforderlich, die sich an den Besonderheiten des Einzugsgebiets festmacht. Zudem muss die Klassenmesszahl auf 25 Schüler_innen pro Klasse reduziert und standortbezogen angepasst werden. „Die in der aktuellen OECD-Studie „Auf einen Blick“ genannten Werte der Klassengrößen für das Saarland - im Primarbereich 21 Kinder pro Klasse, im Sekundarbereich etwa 24 Schüler_innen pro Klasse – sind nur Durchschnittswerte, an innerstädtischen Schulen sind eher 29 Schüler_innen pro Klasse die Regel. Hier muss an den besonders belasteten Schulen aller Schulformen nachjustiert werden“, sagte Andreas Sánchez Haselberger, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW, „wir brauchen umgehend spürbare Maßnahmen zur Unterstützung der Lehrkräfte an Schulen, insbesondere in sozialen Brennpunkten.“

Auch Inklusion kann nur gelingen, wenn das System Schule an die geänderten gesellschaftlichen Bedingungen angepasst wird und besser ausgestattet wird. Dazu ist der Aufbau multiprofessioneller Teams in den Schulen notwendig. Lehrkräfte, Sozialarbeiter_innen und Sozialpädagog_innen, Psycholog_innen, Erzieher_innen, Eingliederungshilfen und Krankenpflege müssen in den Schulen im Team arbeiten, und ihre jeweiligen Aufgaben übernehmen – ihnen muss für die Kooperation im Team erforderliche Arbeitszeit zur Verfügung stehen.

Der ständige Verweis auf die Schuldenbremse und damit verbunden die Erklärung, dass erst ab 2020 wieder größere Investitionen in Bildung und damit Entlastungen für die Schulen möglich sein werden, ist dabei wenig hilfreich. Die Landesregierung ist hier in der Pflicht, die notwendigen Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen. Auf Bundesebene ist die Abschaffung des Kooperationsverbotes im Bildungsbereich unumgänglich – hier ist nach Ansicht der GEW mehr politisches Engagement der Landesregierung erforderlich.