Schuldenbremse wird zur Bildungsbremse

Die GEW kritisiert die Blockadehaltung des Finanzministers im Hinblick auf zusätzliche Stellen für Lehrkräfte. Angesichts der Lage an den Schulen muss die Regierung endlich für eine angemessene Personalausstattung der Schulen sorgen...

– anstatt nur auf die schwarze Null zu schauen. „Absurde Rechenspiele zulasten der Kinder sind nicht nachvollziehbar“, kritisiert Jenni. Die Bildung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen müsse Vorrang haben vor der Tilgung von Altschulden, zumal der Tilgungsbetrag angesichts des Schuldenberges letztlich gering erscheine.

Die GEW-Landesvorsitzende bezeichnet es als tragisch, dass es soweit kommen muss, dass hier Schulformen gegeneinander ausgespielt werden. Viele Lehrkräfte leisten derzeit mehr Arbeit als sie Deputate dafür haben. Zudem werden Unterrichtstafeln gekürzt. Im beruflichen Bereich wurde der Unterrichtsausfall von 2.000 Stunden pro Woche auf 200 Stunden pro Woche gekürzt. Trotz sinkender Schüler*innenzahlen besteht weiterhin Personalbedarf in Form einer mobilen Lehrerreserve. „Wir brauchen deshalb zusätzliches Personal, vor allem in belasteten Schulen und eine Aufstockung der Lehrerreserve, um Ausfälle kompensieren zu können“, fordert Birgit Jenni.

Die GEW kann das Vorgehen des Bildungsministers nachvollziehen, den Stundeneinsatz von Lehrkräften im Bereich der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) zurückzufahren, um die Unterrichtsversorgung zu sichern und begrüßt seinen Einsatz für mehr Lehrer*innenstellen. Lehrkräfte in den Freiwilligen Ganztagsschulen beaufsichtigen Kinder überwiegend bei ihren Hausaufgaben. Sie dürfen die Kinder bei den Hausaufgaben weder unterstützen noch zusätzlich unterrichten, da dies gegenüber den Vormittagskindern ungerecht wäre. „Das ist eine teure Aufsicht und eine Verschwendung von Ressourcen, da diese Lehrkräfte dringend für den Unterricht benötigt werden,“ kritisiert Birgit Jenni. Die GEW fordert zudem, die Arbeitsbedingungen für die pädagogischen Fachkräfte in der Nachmittagsbetreuung zu verbessern und den gestiegenen Bedarfen anzupassen.

„Hier geht es um unser Personal und unsere Kinder. Deshalb brauchen wir einen Bildungspakt, der mehr Geld für die Bildung der Kinder in diesem Land zur Verfügung stellt und damit auch bessere Arbeitsbedingungen für die Bildungsakteur*innen ermöglicht. Die Schuldenbremse darf nicht zur Bildungsbremse werden!“, fordert die GEW-Landesvorsitzende Jenni.