10-Punkte-Programm der GEW

Die GEW favorisiert den Präsenzunterricht. Aber der Gesundheitsschutz für die Beschäftigten, die Schüler und Eltern lässt sich damit in der Pandemie nur schwer vereinbaren. Daher fordert die GEW Fernunterricht während des Lockdown...

und bei steigender Entwicklung des Infektionsgeschehens.

Beim Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht fordern wir verschiedene Wechselmodelle, die individuell und lokal je nach Ausstattung, Schulform und Möglichkeiten gewählt werden:

  • Wechselunterricht mit geteiltem Präsenz- und Distanzunterricht
  • Hybridunterricht
  • Schichtunterricht (Nachteile: Reduzierung des Präsenzunterrichtes, Arbeitszeit, verschärfte Hygienemaßnahmen).

Passgenaue Wechselmodelle sind wünschenswert.

Eine Benachteiligung der betroffenen Lernenden muss ausgeschlossen werden. Für die technische Ausstattung für den Hybridunterricht bzw. Fernunterricht sind die Schulträger in der Verantwortung.

Die Tätigkeitsbeschreibungen und Arbeitszeitregelungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal müssen angepasst werden, so dass für die Beschäftigten ein Wechsel in die verschiedenen Formen des Fernunterrichtes ohne Nachteile möglich ist. Im Wechselunterricht sind die Lehrkräfte mit dem Präsenzunterricht der halben Klasse und den Aufgabenstellungen für die andere Klassenhälfte voll ausgelastet. Sie können in dieser Situation nicht zusätzlich eine Notbetreuung für die Kinder/Jugendlichen übernehmen.

Hierfür muss anderes Personal eingesetzt werden (Multiprofessionelle Teams).

Mobiles Arbeiten (Homeoffice) nimmt an Bedeutung in der Arbeitswelt zu. Fernunterricht sollte deshalb als Lerngegenstand und nicht nur als Methode betrachtet werden. Fernunterricht sollte im Unterricht verankert werden, um eine handlungsorientierte Vermittlung der erforderlichen beruflichen Handlungskompetenz zu ermöglichen. Leitfaden für den Präsenzunterricht sind für die GEW die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Die GEW schlägt ein 10-Punkteprogramm für den Präsenzunterricht vor:

  1. Abstandsgebot muss eingehalten werden, wir fordern: Teilung der Klassen, zusätzliche Räume, zusätzliches Personal
  2. Lüftungskonzepte, Filteranlagen statt Lüftungsprotokolle
  3. Beschleunigung der Versorgung mit digitalen Endgeräten (Lehrkräfte, Schüler*innen, Pädagogisches Personal), die notwendige technische Ausstattung
  4. Gefährdungsanalysen
  5. Transparenz über das Infektionsgeschehen an Schulen
  6. Ausbau der multiprofessionellen Teams
  7. Entlastung der Schulleitung für die Organisation in der Pandemie
  8. Lehrerfortbildungen zur digitalen Arbeit ausweiten, Lehrercoaching vor Ort, Deputatstunden
  9. Maskenpflicht, wo kein Abstand eingehalten werden kann, zertifizierte FFP2-Masken
  10. Teststrategie

Mit freundlichen Grüßen
Birgit Jenni
Landesvorsitzende