Starke Belastung der Lehrkräfte!

Die GEW Saarland kritisiert die Einbindung ungeimpfter Lehrkräfte in die Testungen von Schüler*innen an weiterführenden Schulen. „Die Entscheidung des Ministeriums, dass ungeimpfte Lehrkräfte an weiterführenden Schulen...

die Testungen der Schüler*innen anleiten, beaufsichtigen und dokumentieren müssen, ist definitiv falsch und nicht hinnehmbar“, so die GEW-Landesvorsitzende Birgit Jenni. „Die seit Beginn der Woche geltende Testpflicht an weiterführenden Schulen ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, jedoch müssen die Tests in geeigneten Räumen, wie beispielsweise Sporthallen, und durch medizinisch geschultes sowie hinreichend geschütztes Fachpersonal durchgeführt werden.“, so Jenni weiter.

Die GEW weist an dieser Stelle deutlich auf die Gefahr einer erhöhten Aerosolkonzentration in engen Klassenräumen durch oftmals nicht vermeidbare „Niesreflexe“ im Zuge der Testungen und einer damit einhergehenden potentiellen Gesundheitsgefährdung des gesamten pädagogischen Personals sowie der Schüler*innen hin. Dies ist vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden und hochinfektiösen britischen Mutante fatal. Insofern hält die GEW die Sorgen und Bedenken vieler Lehrkräfte für nachvollziehbar und stellt daher Musterschreiben zur Remonstration und zur Anzeige einer Gefährdung zur Verfügung und bietet gegebenenfalls Hilfestellung bei rechtlichen Fragen an.

Desweitern kritisiert die GEW die zunehmende Belastung der Lehrkräfte und Schulleitungen durch immer mehr Dokumentationsarbeit. Neben dem Führen von Lüftungsprotokollen müssen die Lehrkräfte die erfolgten Testungen genauestens dokumentieren und oftmals auch Testbescheinigungen ausstellen. „Gerade in der jetzigen Situation, kurz vor Beginn der Abschlussprüfungen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, ist es für die Schüler*innen enorm wichtig, dass die Lehrkräfte in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst ungehindert unterrichten können und ihre Arbeit nicht durch eine lähmende Bürokratie behindert wird.“, so Jenni.

Die GEW fordert die Landesregierung erneut dazu auf, durch eine unverzügliche Aufstockung des medizinischen Personals, eine sichere und nachhaltige Testinfrastruktur an den Schulen zu schaffen, die dem jetzigen Wechselunterricht und auch einer zukünftigen Vollpräsenz gewachsen ist. Der begrüßenswerte Einsatz von medizinischem Personal bei Testungen hat sich bisher an vielen Schulen bewährt und muss dringend ausgebaut werden. Nach Ansicht der Landesvorsitzenden Birgit Jenni „muss die Landesregierung bei der Suche nach medizinischem Personal alle möglichen Ressourcen abklopfen. Es darf an dieser Stelle keine Denkverbote geben.“