Massive Investitionen notwendig!

Die GEW Saarland fordert mehr Zeit und Raum für das Lernen in KITAS sowie allgemein- und berufsbildenden Schulen. Dafür seien erhebliche personelle und materielle Ressourcen notwendig, ...

die nur mit einer gesamtgesellschaftlichen Kraftanstrengung zu stemmen sind.

Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher brauchen mehr Zeit, um sich über pädagogische Konzepte für den Umgang mit Vielfalt untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen. Sie brauchen mehr Zeit, um ihre Arbeit vor- und nachzubereiten und sich zugleich stärker individuell um Kinder und Jugendliche zu kümmern. Sie brauchen geeignete Räume, in denen ein zeitgemäßes Lernen möglich ist. Das kostet Geld: Deshalb muss der Bund Länder und Kommunen stärker als bisher unterstützen können. „Um dies zu ermöglichen muss die saarländische Landesregierung sich für eine weitere Lockerung und langfristig die Abschaffung des Kooperationsverbotes einsetzen. Eine eindeutige Stimme der saarländischen Regierung auf Bundesebene ist hier längst überfällig “, betonte GEW-Vorstandsmitglied Thomas Bock.

Es sei alarmierend, dass die Autoren der Bildungsberichterstattung erneut dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung von Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in Risikolagen feststellen. „Wir müssen bei der Personalisierung von KITAS und Schulen endlich wegkommen vom Gießkannenprinzip. KITAS und Schulen in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit, einer hohen Quote von Transferleistungsempfängern und einem hohen Zuwandereranteil benötigen mehr Erzieher_innen, mehr Lehrer_innen und mehr pädagogisch qualifiziertes Personal, um die spezifischen pädagogischen Anforderungen zu meistern“, so GEW-Vorstandsmitglied Thomas Bock.

„Gute Bildung ist teuer, aber schlechte können wir uns nicht leisten“, so GEW-Vorstandmitglied Thomas Bock. „In den Pro-Kopf-Ausgaben steht das Saarland mit seinen Bildungsausgaben an letzter Stelle. Hier muss in einem ersten Schritt zumindest eine sofortige Annäherung an den Bundesdurchschnitt erfolgen, sonst wird das saarländische Bildungssystem dauerhaft abgehängt werden“, warnte Thomas Bock.

Der Bildungsbericht betrachte die Integration von Hilfs- und Schutzsuchenden als zentrale Aufgabe. „Für das Saarland bedeute dies, dass die Mittel, die das Land für Sprachförderung, Integrationsmaßnahmen und Schulsozialarbeit bereit stellt, deutlich aufgestockt werden müssen. Die finanziell klammen Kommunen können die notwendigen Aufstockungen nicht allein bewerkstelligen“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Thomas Bock.

Das „Alleinverdienermodell“ findet sich nur noch in jeder 5. Familie. Dies steigere den Bedarf nach Ganztagsbetreuung. „Dem enorm gestiegenen Bedarf nach Ganztagsbetreuung muss die Landesregierung nachkommen“, so GEW-Vorstandsmitglied Thomas Bock, „der sehr ins Stocken geratene Prozess der Neugründung von Gebundenen Ganztagsschulen muss wieder an Fahrt gewinnen. Dazu ist es nötig, dass die Landesregierung einen größeren Teil der Mehrkosten als bisher übernimmt, um Neugründungen für die Schulträger (Kreise und Kommunen) attraktiver zu machen“, so Thomas Bock weiter.