Lediglich Schritt in richtige Richtung! 

Saarbrücken – Nachdem die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und die damit verbundenen Forderungen von GEW, Landesschülervertretung und Landeselterninitiative vom Bildungsministerium bisher hartnäckig ignoriert ...

und damit blockiert wurden, sehen wir die Ausweitung der Maskenpflicht ab Klasse 10 im Klassenraum lediglich als notwendigen Schritt in die richtige Richtung.

Die Begrenzung auf Klassenstufe 10 trifft bei vielen Mitglieder*innen der GEW auf Unverständnis.

GEW Saarland fordert weiterhin im Interesse der Kolleginnen und Kollegen und aller an Schule Beteiligten, die komplette Umsetzung der AHA+L Regeln, verbunden mit einem erweiterten Masken- und Lüftungskonzept, insbesondere die Anschaffung von zertifizierten, mobilen Lüftungsgeräten für alle Klassenzimmer wären dabei ein wichtiger Baustein. Dies belegt auch eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Frankfurt.1  Daher begrüßen wir, dass das Innenministerium kurzfristig ein Sofortprogramm in Höhe von 4 Millionen Euro bereitstellen wird. Dies wird allerdings nicht ausreichen. Weitere Investitionen sind hier dringend notwendig. Bis die Geräte geliefert und aufgestellt sind, wird noch eine Weile vergehen. Spätestens im Sommer hätte man hier bereits aktiv werden müssen.

Warum nicht in allen Klassenzimmern die allgemeinverbindlichen AHA+L Regeln gelten sollen, lässt sich allen Beteiligten nur noch schwer vermitteln. Wir fordern einen vollumfänglichen Arbeits- und Gesundheitsschutz in allen Klassen und Schulformen. Um weitere Quarantänemaßnahmen zu verhindern, ist die Teilung großer Lerngruppen, damit die erforderlichen Abstände auch in Klassenräumen eingehalten werden können, bei Bedarf nötig. Dies setzt eine deutliche Nachpersonalisierung voraus. Außerdem muss das Ministerium transparent machen, bei welchen Fallzahlen, welche Maßnahmen umgesetzt werden. Somit hätten alle Beteiligten Planungssicherheit. „Alles andere ist für mich ein fahrlässiges Spiel“, so Birgit Jenni, Landesvorsitzende der GEW-Saarland.

Solidarität, Sozialkompetenz und Rücksichtnahme sind in der jetzigen Krise gefragter denn je. Die Schulen müssen bei diesen pädagogischen Herausforderungen unterstützt werden, denn als Bildungseinrichtung haben sie auch Vorbildcharakter für die Gesellschaft.

Um Schulschließungen zu vermeiden und den Präsenzunterricht zu gewährleisten sind Investitionen notwendig, z. B.:

  • in mehr Personal,
  • technische Ausstattung mit qualitativ hochwertigen Lüftungsgeräten,
  • mehr Räume,
  • Ausweitung der digitalen Infrastruktur,
  • Fortbildungen im Umgang mit digitalen Medien,
  • Entlastung der Schulleitungen,
  • Aufstockung der Schulverwaltungskräfte.

  Studie zeigt: Luftreiniger beseitigen 90 Prozent der Aerosole in Schulklassen