GEW fordert situationsangemessene Präsenz

Seit 16.3.20 sind die Kindertageseinrichtungen im Saarland nur noch  für die Notbetreuung von  Kindern, deren Eltern eine berufliche Tätigkeit ausüben, die für unsere Daseinsvorsorge unverzichtbar ist, geöffnet. Das heißt, dass in...

den Einrichtungen nun deutlich  weniger Kinder zu betreuen sind.

Immer wieder jedoch beklagen Beschäftigte, dass über den für die Notbetreuung  notwendigen Personaleinsatz hinaus, von ihren Trägern auf  Präsenzpflicht bestanden wird. Dies führt zu der absurden Situation, dass teilweise die Anzahl der  anwesenden Erzieher*innen und Hauswirtschafter*innen höher ist, als die  Zahl der zu betreuenden Kinder.

„So ist die Schließung der Kitas nicht gedacht! Wir fordern einen verantwortungsbewussten und situationsangemessenen Personaleinsatz“ erklärt Birgit Jenni,  Vorsitzende der GEW Saarland. Es ist eindeutig: Die Menschen sollen so wenig direkte Sozialkontakte wie möglich haben, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Jetzt auf eine  Präsenzpflicht in den Einrichtungen zu bestehen, konterkariert den Sinn und Zweck dieser Maßnahme.

Es erhöht das Gesundheitsrisiko in der jetzigen Situation darauf zu bestehen,  dass für die Notbetreuung nicht benötigte Kolleginnen und Kollegen in  die Einrichtungen kommen. Deren Anfahrt sei zudem nicht selten mit  einem längerem Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln verbunden.

Hinzu komme, dass insbesondere in Kitas nicht auf Abstand zu den Kindern gearbeitet werden kann. Die Träger müssen gewährleisten, dass in der Einrichtung die erforderlichen Hygieneschutzmaßnahmen getroffen und eingehalten werden. Die Sicherung der Hygiene hat oberste Priorität. Dafür müssen die Träger für die Beschäftigten Schutzkleidung, sowie Seife und Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen.

„Der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*innen darf nicht am Geld scheitern – die Mittel müssen ohne Wenn und Aber bereitgestellt werden. Alles andere wäre in dieser Situation absurd“, unterstreicht Jenni.

Vor diesem Hintergrund appelliert die GEW Saarland an alle Einrichtungen und deren Träger die Kolleginnen und Kollegen nur zur Notbetreuung und für dringende dienstliche Aufgaben in die Einrichtung zu beordern.