in Kitas nicht kindgerecht

Saarbrücken – Durch den Kita-Ausbau hat sich die Zahl der Plätze zwar erhöht – doch noch immer kann, laut dem neuesten Ländermonitoring, nicht jedem Kind, für das die Eltern eine Betreuung und Bildung wünschen, ein Platz in der Kita  ...

angeboten werden. Außerdem entsprechen die Rahmenbedingungen in den Einrichtungen noch immer nicht wissenschaftlich begründeten Standards für eine kindgerechte Qualität bezogen auf den Personalschlüssel.

Kitas können ohne qualifiziertes Personal in ausreichender Zahl ihren Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag nicht kindgerecht erfüllen. Oftmals kann nur noch eine Betreuung der Kinder gewährleistet werden. Die Personalausstattung in den Kitas des Saarlandes erreicht laut der Bertelsmann Stiftung weder in der Krippe, in den altersgemischten Gruppen noch in den Gruppen der über Dreijährigen die wissenschaftliche Empfehlung für eine kindgerechte Qualität:

Wo: empfohlen:      Saarland IST-Zustand: 
Krippe  1 zu 3,0 1 zu 3,7
Altersgemischte Gruppen      1 zu 3,75 1 zu 6,4
Über Dreijährige 1 zu 7,5 1 zu 9,8


(bedeutet: 1 Fachkraft zu Anzahl der Kinder)

Die GEW Saarland fordert deshalb erneut, endlich mehr für die Fachkräftebindung der vorhandenen sozialpädagogischen Mitarbeiter*innen zu tun und die Attraktivität dieses Berufes zu steigern durch mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und Gehalts- und Karriereperspektiven. Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung von Land, Kommunen und Trägern, um die Bindung des bereits in Kitas beschäftigten Personals zu festigen. Notwendig ist außerdem eine weitere Steigerung der Ausbildungskapazitäten, der praxisintegrierten Ausbildung und die Anzahl der Fachschullehrer*innen.

Hierzu fordert die GEW weiterhin, die Verstetigung der finanziellen Mittel vom Bund auf Grundlage des Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetzes (sogenanntes „Gute-Kita-Gesetz) und den vorrangigen Einsatz dieser Mittel im Saarland für die Verbesserung des Personalschlüssels und die Gewinnung neuer Fachkräfte. Langfristig muss ein ausreichendes Fachkräfte-Angebot aufgebaut werden, damit neben dem Ausbau von Kita-Plätzen, die Einrichtungen mit einer kindgerechten Personalausstattung arbeiten können. Dies gilt ebenso für die Kindertagespflege und den sozialpädagogischen Bereich an Ganztagsschulen.

Es müssen auf der Landesebene strukturelle Verbesserungen wie bei der Personalausstattung auch landesgesetzlich verankert werden. Im Saarland bedarf es dazu einer gemeinsamen Initiative aller beteiligten Akteure, um durch eine Vielzahl von Maßnahmen die Gewinnung, Qualifizierung und Bindung von Kita-Fachkräften zu realisieren. Birgit Jenni, Landesvorsitzende der GEW Saarland fordert hierzu schon lange einen gemeinsamen Bildungspakt. Nur gemeinsam kann es gelingen, genügend Plätze und eine kindgerechte Qualität für jedes Kind im Saarland zu ermöglichen.