GEW entsetzt über kurzfristige Änderungen

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Saarland (GEW), ist entsetzt darüber, dass die Landesregierung den Öffnungsplan für die Schulen kurzfristig geändert hat. „Wir fordern bereits seit Monaten einen...

 an wissenschaftlichen Kriterien orientierten Plan für die Schulöffnungen und damit Klarheit für alle Beteiligten. Es darf nicht sein, dass der aktuelle Streit in der Landesregierung um den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht auf dem Rücken der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern ausgetragen wird“, so die Landesvorsitzende Birgit Jenni.

Viele Arbeitsstunden, insbesondere der Schulleitungen, wurden bereits in den jetzt nicht mehr gültigen Plan investiert. „Bereits seit Wochen bereiten sich die Schulen auf den Wechselunterricht vor. Es wurden neue Raumpläne gemacht, Gruppen eingeteilt, Dienstbesprechungen vereinbart, Stundenpläne neu geschrieben und mit Eltern und Schüler*innen kommuniziert. Das alles neben der Mammutaufgabe der Testungen vor Ort,“ ergänzt der stellvertretende Landesvorsitzende Max Hewer.

Die Schulleitungen, die Kolleg*innen sowie die Schüler*innen und ihre Eltern haben mal wieder aus der Presse erfahren, dass der vorher geplante Wechselunterricht doch nicht für alle Klassenstufen zur gleichen Zeit gelten soll. Auch wenn es durchaus zu begrüßen ist, dass die Wiederaufnahme des Unterrichts vor Ort behutsamer stattfinden soll als zunächst geplant, ist durch die widersprüchliche Kommunikation von Seiten der Landesregierung Vertrauen verloren gegangen, denn gerade in dieser Zeit brauchen die Schulen Transparenz, Planbarkeit und auch Verbindlichkeit.

Die GEW fordert die Landesregierung abermals auf, umgehend für die geplante Erweiterung der Schulöffnungen ein umfassendes und verbindliches Gesamtpaket für den Arbeits- und Gesundheitsschutz für alle Lehrkräfte und Schüler*innen in den saarländischen Schulen vorzulegen. Dazu gehören vordringlich ein flächendeckender Einsatz von Luftfiltergeräten, eine praktikable Teststrategie, ein sofortiges Impfangebot für Lehrkräfte aller Schulformen, mehr Lehrkräfte und mehr pädagogische Fachkräfte für den Ausbau der multiprofessionellen Teams.

„Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, die Impfungen für Kolleg*innen in allen Bildungseinrichtungen, also auch in den weiterführenden Schulen, jetzt vordringlich voranzutreiben“, so GEW Landesvorsitzende Birgit Jenni. Deshalb braucht es ein sofortiges Impfangebot für Lehrkräfte aller Schulformen. „Es darf kein weiteres Impf-Gerangel geben. Eine Infektion kann jeden treffen, der in Präsenz in den Schulen arbeitet. Auch an weiterführenden Schulen!“, mahnt Birgit Jenni an. Die größte saarländische Bildungsgewerkschaft fordert die Landesregierung erneut auf, auch den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Schulen endlich ernst zu nehmen.