Verstetigung der Reduzierung langfristig nötig

Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, begrüßt grundsätzlich die Entscheidung die Klassengröße für die Eingangsklassen der Grundschulen für das kommende Schuljahr ...

2021/22 auf höchstens 25 Schüler*innen pro Klasse zu begrenzen. Damit ist zumindest eine Forderung der GEW Saarland zur Entlastung der Schulen teilweise umgesetzt. „Wir brauchen nun eine Verstetigung dieser Reduzierung der Klassengrößen. Schon vor Corona war die Lage an Grundschulen mehr als schwierig“, fordert die GEW-Vorsitzende Birgit Jenni, „doch bislang stehen offensichtlich weniger der Bildungserfolg als vielmehr die hohen Kosten für zusätzliche Lehrkräfte im Zentrum der Überlegungen der Verantwortlichen. Eine überwiegend ökonomische Sichtweise wird der Situation der jungen Menschen in den Schulen aber nicht gerecht. Das individualisierte und kooperative Lernen, die Inklusion und die zeitintensiven Leistungsrückmeldungen erfordern dringend kleinere Klassen.“ Neben der aktuellen Erfahrung der kleinen Gruppen im Wechselunterricht belegen auch zahlreiche Studien, dass in kleineren Klassen mit ca. 20 Schüler*innen positive Effekte zu verzeichnen sind. Die Lehrer*innen können sich stärker einzelnen Schüler*innen zuwenden. Davon profitieren besonders benachteiligte Kinder. Schüler*innen nehmen häufiger aktiv am Unterricht teil und ihre Konzentration auf die Aufgaben nimmt zu. Zudem gehen Störungen des Unterrichts deutlich zurück. Positiv wirkt sich dies auch auf die Erhaltung der Gesundheit der Lehrkräfte aus, so könnten langfristig vermehrte Krankschreibungen und Frühpensionierungen zurückgehen, die aktuell den Mangel an Lehrkräften verschärfen. Die Verringerung des Klassenteilers muss darüber hinaus auch auf andere Schulformen angewendet werden. Eine langjährige Forderung der GEW ist eine Senkung auf maximal 23 Schüler*innen für alle weiterführenden Schulen und 20 Schüler*innen für Grundschulen. Die Senkung der Klassenteiler muss in der entsprechenden Verordnung geändert werden, sonst droht diese Maßnahme wieder zu verpuffen. „Investitionen in Bildung sind Investitionen in unsere Zukunft“, betont Jenni. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Das zeigen die steigenden Fallzahlen durch die aggressive Delta-Variante in vielen Ländern Europas. Wir müssen uns schon jetzt auf den kommenden Herbst und Winter vorbereiten, sonst drohen uns im schlimmsten Fall wieder Schulschließungen. „Jetzt muss die Zeit genutzt werden, um alles dafür zu tun Schulen zu einem sicheren Ort zu machen, dazu zählt auch den Schulen endlich Luftfiltergeräte für alle Klassenzimmer zur Verfügung zu stellen.“, so Birgit Jenni abschließend.